Wie wollen wir leben? – Elias Molitschnig

 


Wie wollen wir leben?
Elias Molitschnig

Mittwoch, 19.11.2025, 18:00, HS 17 Friedrich Hartmann, TU Wien
Moderation: Prof. Tina Gregoric & Leonhard Panzenböck

 

Elias Molitschnig (Wien) ist Architekt und Leiter der Abteilung für Architektur, Baukultur, Denkmalschutz und UNESCO-Welterbe im Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport. Geboren 1981 in Klagenfurt, studierte er Architektur an der FH Kärnten und sammelte Berufserfahrung unter anderem bei Atelier 5 in Bern und Dietrich Untertrifaller Architekten in Bregenz. Vor seiner Tätigkeit im Ministerium leitete er in der Kärntner Landesregierung den Bereich Baukultur, kommunales Bauen und Raumplanung und war an der Entwicklung der baukulturellen Leitlinien Kärntens federführend beteiligt. Neben seiner Verwaltungstätigkeit lehrt er an der FH Kärnten, der TU Graz und der TU Wien und engagiert sich für eine partizipative und nachhaltige Baukultur.

 

Wie wollen wir leben?
(Öffentliche) Verantwortung für Baukultur

Das Konzept der Baukultur ist hilfreich, einen erweiterten Blick auf unsere Lebensräume sowie auf die weiteren Zusammenhänge und Prozesse der Planung generell zu richten und den ländlichen Raum zu stärken. Baukultur entsteht überall dort, wo Menschen ihren Lebensraum gestalten. Sie manifestiert sich in Gebäuden, Straßen und Plätzen ebenso wie in Verkehrs- und Infrastrukturbauten, Gewerbeparks und Dorfzentren. Sie lebt vom Zusammenspiel vieler Kräfte. Dazu zählen die Nutzer:innen, deren tägliches Leben von der Qualität der Baukultur geprägt wird, die öffentlichen und privaten Auftraggeber:innen sowie die planenden Berufe – Architektur, Städtebau und Landschaftsplanung, Bauingenieurwesen und Raumplanung. Baukultur braucht Tradition und Innovation, um aus den Leistungen der Vergangenheit und der Gegenwart das baukulturelle Erbe von morgen zu schaffen. Wie wir die Orte und Landschaften Österreichs gestalten und verändern – in welchen Prozessen und mit welchen Ergebnissen – ist identitätsstiftend für die Bevölkerung. Gelungene Baukultur steigert die Lebensqualität, stärkt die vorhandenen Orts- und Stadtkerne, trägt zur Stärkung des ländlichen Raumes bei und sichert die Daseinsvorsorge. Sowohl in Österreich als auch in Europa bekennt sich die öffentliche Hand zu ihrer Verantwortung für Baukultur.

Folgende zentrale Fragen sollen dabei gestellt und beantwortet werden: Wie steht es um Werte und Kulturwandel, und wie hat sich unser Verständnis von Landschaft und deren Wert verändert? Was ist Baukultur, und was kann sie in diesem Zusammenhang für die Gesellschaft beitragen? Was sind einige aktuelle Herausforderungen, und wie können wir ihnen mit unseren täglichen Handlungen etwas Positives entgegensetzen? Welche Hebel bietet die Verwaltung, und welche Chancen ergeben sich daraus für die Architektur? Welche Rolle spielen dabei Beteiligung, Kommunikation, Vermittlung und Kompetenzsteigerung? Welche Haltung und Verantwortung nimmt die Architektur ein, und wie steht sie im Zusammenhang mit Baukultur oder dem baukulturellen Erbe? Ziel ist es, Strategien aufzuzeigen, wie wir Österreich auch in Zukunft lebenswert gestalten können.

 

Weitere Infos:

https://www.bmwkms.gv.at

Der Vortrag ist Teil der Vortragsreihe „Gebäudelehre und Kulturelles Handeln“:

MI 19.11. Elias Molitschnig (Wien) – Wie wollen wir leben?

DI 25.11. Franziska Wittmann (Zürich) – Phänomenologie der Architektur

DO 27.11. Carles Enrich (Barcelona) – Ruins, Gardens and Time