Odd Lots: Vienna / Brussels – Final Presentations

OL-T6-ankuendigung poster

 

Odd Lots: Vienna / Brussels
Final Presentations

HS7 Schütte-Lihotzky ● Mo 30.06.2022 ● 10:00 – 19:00

Die scheinbar rücksichtslose und endlose Entwick-lung von Immobilien ist eine umweltgefährdende Ten-denz, die Klima- und Bodenkrisen negiert. Da jeder Zentimeter der Erde als einzigartig und begrenzt betrachtet wird, steht das Gefüge jedes städtischen Kontexts unter dem Druck der Immobilienentwick-lung – einem Geschäft, das auf groß angelegten Pro-jekten aufbaut, die oft den tatsächlichen Kontext und das Programm außer Acht lassen. ‚Odd lots‘ – städte-bauliche Resträume mit spezifischen, doch kuriosen Eigenschaften – gelten trotz ihres vorhandenen indivi-duellen Potenzials in dieser Sphäre als nicht attraktiv. Diese oft bereits versiegelten oder bebauten Parzel-len besetzen begrenzten Raum, schöpfen jedoch ihre wahren und kontextspezifischen Möglichkeiten nicht aus. Die radikal individuellen Restparzellen spielen eine wichtige Rolle innerhalb des Stadtgefüges, indem sie eine Facette des Unkontrollierten und der Vielschichtigkeit hinzufügen, die in Folge eine abso-lute Sensibilität in der maßgeschneiderten Entwick-lung von Programm und Typologie erfordert.

“spaces between places, not out of sight,
but out of mind”
– Gordon Matta-Clark, Fake Estates 1971-1973

Eine Reihe von ‚odd lots‘ wurden sorgfältig als Pro-jektstandorte in Wien und Brüssel kuratiert: Diese Grundstücke reichen von kleinen und in Innenhöfen versteckten Grundstücken bis hin zu bestehenden offenen Strukturen, die jeweils einzigartige Eigen-schaften bieten.

Die Untersuchung jedes Standorts führt zur Entwick-lung eines ebenso spezifischen Programms und somit zu einer entsprechenden Typologie. Als Reak-tion auf den aktuellen Einfluss der Pandemie auf die Frage des Wohnens und der sozialen Infrastruktur, wird das Programm an jedem Standort das Wohnen, in Kombination mit einem gemeinschaftlichen oder halböffentlichen Programm thematisieren, das auf den standortspezifischen sozialen Kontext reagiert.

Die in-situ-Recherche dieser äußerst spezifischen Orte, die von ihrer gebauten Umgebung bis hin zum sozialen und programmatischen Kontext reicht, wird die primäre Grundlage und das grundsätzliche Narrativ dieses Entwerfens bilden. Systematische Rechercheaufgaben, Workshops und Vorträge erweit-ern diese Basis und führen zur Entwicklung erster typologischer Ansätze. Mittels Textrecherche, Mod-ellen in unterschiedlichen Maßstäben, Detailzeich-nungen, Katalogen und kartografischen Diagram-men werden Architekturprojekte erarbeitet, die eine Antwort zur Frage des Boden- und Ressourcenver-brauchs auf der Ebene des einzelnen Gebäudes for-mulieren.

Um den vielfältigen kulturellen Kontext, die Recherchearbeit und den Dialog zu bereichern, werden die Kurse und Exkursionen gemeinsam mit lokalen Experten des Brüsseler Bouwmeester Teams und der Universität Liége durchgeführt. Bei Exkur-sionen in Wien und Brüssel werden die jeweiligen
‚odd lots‘ analysiert und Referenzprojekte besucht.

Guests:
Benoît Vandenbulcke (AgwA Architectes, Brussels)
Frederik Serroen (Team Bouwmeester Maitre Architecte, Brussels)
Radim Louda (CENTRAL office for architecture and urbanism, Brussels)

Mentors:
Prof. Tina Gregoric, Evelyn Temmel, Gordon Selbach, Katharina Urbanek

Students:
Valentina Gruber, Anselm Haufer, Kathrin Geußer, Alexander Gkionis, David Eibensteiner, Gil Philipp Grassmann, Moritz Kreft, Tasnim Saleh, Tobias-Christoph Piesch, Noa Schmid, Felix Lehner, Johanna von der Lage, Michael Wieser, Christine Haubenberger, Anna Schön, Milica Simic, Marlies Klimacek, Fanny Maria Bruckerbauer, Sonia Marizzi, Gedeon Falk, Matthias Treviranus, Viktoria Mandl, Lili Voko, Michael Haas, Paul Oechsner, Theresa Schneeweiss, Datkayim Ibraimova, Severin Vögl, Christian Regelmann, Sebastian Brantner, Luis Burtscher, Anna-Lena Böhler, Anna Tröbinger

 

In Kooperation mit Bouwmeester Team Brüssel und Université de Liège